Unvorstellbar sind die Folgen des Ukraine-Krieges für uns: die Not der Menschen, das Ausmass der Zerstörung von Gebäuden, Anlagen und Infrastruktur sowie die Menge der für den Wiederaufbau benötigten finanziellen Mittel und Bemühungen. Und doch widmete sich die Ausstellung „ETH with Ukraine – Exchanging Knowledge for a Sustainable and Resilient Future“ genau diesem „Unvorstellbaren“. Sie vermochte es, konkrete Vorstellungen davon zu vermitteln, wie Forschung den Kriegsverlauf und die Zerstörung von Infrastruktur nachverfolgbar machen und wie konzeptionelle und praktische Wiederaufbauprojekte Hoffnung stiften können.

Als erfolgreiches Beispiel für ein Schweizer Wiederaufbauprojekt war auch RE-WIN geladen; der Verein beteiligte sich mit einer Fotoserie an der Ausstellung und stellte seine Initiative „Fenster für die Ukraine“ vor. Die Serie zeigte von Ukrainer*innen aufgenommene Fotografien der von ihnen wiedereingebauten Fenster. Als Verein halten wir es für wesentlich, diesen fotografischen Dokumenten und handwerklichen Methoden eine Plattform zu geben und eine Erzählung zu schaffen, welche die Errungenschaften des ukrainischen Volkes hervorhebt. Mit dem Ausstellungsbeitrag „Ukrainians Construct!“ wird dieser Aspekt hervorgehoben.

Die Ausstellung, welche zwischen dem 24. Januar und dem 5. Februar im Hauptgebäude der ETH Zürich offenstand, war von ETH-Forschenden und dem „Swiss Network with Ukraine“ organisiert worden, um zum einen die vielfältigen laufenden Projekte und Freiwilligen-Initiativen, welche Fachwissen für den Wiederaufbau in der Ukraine nutzen, vorzustellen. Zum anderen sollte der Erfahrungsaustausch darüber, wie die Schweiz die Ukraine mit konkreten Massnahmen beim Wiederaufbau unterstützen kann, gefördert werden. Wer die Ausstellung besuchte, wurde mit differenzierten Einblicken in die unterschiedlichen Aspekte des Wiederaufbaus wie Wohnen, Renovierung und Baumaterialien, Landwirtschaft und Energie, Stadtentwicklung und Raumplanung sowie Bildung und Kultur belohnt. Und mit der Erkenntnis, dass internationale Unterstützung beim Wiederaufbau von Kriegsgebieten leichter vorstellbarer ist als die Ausmasse der Zerstörung, die Krieg hinterlässt.

Die Ausstellung „ETH with Ukraine“ wird in Form einer Wanderausstellung weitergeführt werden; die nächste Hosting-Location wird zu einem späterem Zeitpunkt kommuniziert. 

© CHRISTIAN FELBER