Kreislaufwirtschaft in der Architektur
Unserer heutigen Baupraktiken verursachen hohe CO2-Emissionen mit schwerwiegenden Folgen für die Umwelt. Die zeitgenössische Baupraxis ist ein globales Problem, das die dringende Aufmerksamkeit von Bauherren, Unternehmen und Architekturfachleuten erfordert.
In der Schweiz werden täglich Tausende von Kubikmetern Baumaterialien demoliert und deponiert, bestenfalls rezykliert. Dabei werden intakte und hochwertige Bauteile wie Fenster, Türen, Stahlträger, Holzbalken, usw. zerstört, obwohl sie in gutem Zustand sind und an anderer Stelle wieder eingebaut und langfristig weitergenutzt werden könnten.
Diese Realität betrifft uns als Planer, Konstrukteure und Architekten. Es ist ein außerordentliches Engagement erforderlich, um Lösungen zu finden und Strategien zu entwickeln, alternative Perspektiven zu eröffnen und neue Ansätze in der Bauindustrie zu etablieren. Wir machen es uns zur Aufgabe, Zirkularität als unumgänglichen Leitfaden zu denken, sowie effiziente Planungsmethoden zu entwickeln, die die Wiederverwendung von Bauteilen als selbstverständliche Maßnahme in die tägliche Baupraxis integrieren.
Durch den Prozess eines behutsamen Rückbaus, der Dokumentation und der Inventarisierung der abgebauten Materialien, sollen wertvolle und intakte Bauteile an einem neuen Ort wieder eingesetzt werden können: So werden nicht nur Ressourcen geschont, sondern auch neue, wichtige Tätigkeitsfelder im Industrie- und Dienstleistungssektor erschlossen.